Burgruine Münzenberg & JVA Rockenberg
Heute nehme ich euch mit auf eine Wanderung, die Geschichte, Natur und beeindruckende Panoramen verbindet. Ausgangspunkt ist die Stadt Münzenberg, deren Wahrzeichen – die imposante Burgruine – hoch über der Wetterau thront. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert von Kuno von Hagen-Arnsburg erbaut und galt als Symbol des Machtanspruchs der Staufer. Mit ihren zwei Bergfrieden und der markanten Architektur gehört sie zu den bedeutendsten romanischen Burganlagen in Hessen – und für mich ist es die schönste Burgruine.
Von Münzenberg führt der Weg nach Rockenberg, vorbei an der dortigen Justizvollzugsanstalt und in das Naturschutzgebiet „Hölle von Rockenberg“. Dieses 12,87 Hektar große Gebiet schützt seltene Sandpionierrasen, Heideflächen und die dort wieder angesiedelten Sumpfschildkröten – eine faszinierende Oase der Artenvielfalt.
Auf dem Rückweg nach Münzenberg schweift der Blick immer wieder zur Basaltburg, die majestätisch in der Landschaft steht. Zurück in Münzenberg führt ein kleiner Abstecher durch die charmante Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern, bevor die Tour mit einem Highlight endet: dem Aufstieg auf die Burg. Die gut erhaltenen Bauten und die mächtigen Mauern beeindruckten mich ebenso wie die atemberaubenden Fernblicke, die bis weit in die Wetterau und darüber hinaus reichen.
Ein spannender historischer Hinweis: Kurz außerhalb der Stadt befindet sich ein alter Galgen, an dem 1742 der letzte Räuber von Münzenberg gehängt wurde – ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit.
Diese Wanderung ist perfekt für Geschichts- und Naturliebhaber, die sich von der Mischung aus Kultur, Natur und herrlicher Landschaft verzaubern lassen möchten.
Eisenpfad Gedern – Wo Geologie und Geschichte lebendig werden
Der Eisenpfad Gedern lädt Wanderfreunde dazu ein, die vielseitige Natur und spannende Geschichte des Vogelsbergs zu erkunden. Mit einer Länge von 23 Kilometern bietet der Rundwanderweg eine abwechslungsreiche Mischung aus Geologie, Kulturgeschichte und interaktiven Erlebnisstationen. Dank der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr lässt sich die Strecke flexibel in Etappen erwandern.
Einblicke in Geologie und Geschichte
Ein zentraler Anlaufpunkt ist das Infozentrum Alte Schmiede, das in einem Nebengebäude des Schlosses Gedern untergebracht ist. Hier erfahren Besucher Wissenswertes über die geologischen Besonderheiten des Niddertals, darunter Basalt, Buntsandstein und seltene Rohstoffe. Die Ausstellung beleuchtet auch die reiche Eisenverarbeitungstradition der Region und bietet interaktive Elemente wie eine Basalt-Handmühle, einen Rennofen und ein hölzernes Hammerwerk, das selbst ausprobiert werden kann.
Historische Handelswege, wie die „Rechte Nidderstraße“ (heute Bonifatiusroute) und die „Linke Nidderstraße“, werden ebenfalls thematisiert. Ein Diorama, Wagenmodelle und alte Grenzsteine erzählen die Geschichten von Händlern, Pilgern und Reisenden vergangener Jahrhunderte.
Naturschönheiten und Aussichtspunkte
Die Strecke führt durch malerische Wiesen, idyllische Wälder und bietet zahlreiche Aussichtspunkte. Der Rastplatz „Schau ins Land“, zwischen den Stationen „Farberde“ und „Pingenfeld“, ist ein besonderes Highlight. Von hier aus reicht der Blick bis zum Taunus, Spessart und der Frankfurter Skyline. Die künstlerisch gestalteten Stelen und eine Panoramatafel machen den Rastplatz zu einem beliebten Ort für Picknicks oder Sonnenuntergänge.
Einkehrmöglichkeiten und Aktivitäten
Entlang des Weges gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten, unter anderem in Gedern, Steinberg, Hirzenhain und Wenings. Besucher können regionale Spezialitäten genießen und neue Energie für den nächsten Abschnitt der Wanderung tanken. Direkt am Vulkanradweg in Gedern lädt außerdem die Schloss-Draisine zu einer Fahrt mit Muskelkraft ein – ein Erlebnis, das besonders bei Familien beliebt ist.
Tipps für den Besuch
Der Eisenpfad Gedern ist ein lohnendes Ziel für alle, die Natur, Geschichte und Aktivität verbinden möchten. Ob als Tagestour, Familienausflug oder Etappenwanderung – dieser Weg bietet unvergessliche Erlebnisse und Einblicke in die faszinierende Vergangenheit des Vogelsbergs.
Weitere Informationen und Buchungen:
Kultur- und Tourismusbüro Gedern, Schlossberg 9, 63688 Gedern
Tel.: 06045/6008-25, www.gedern.de