Lahn-Dill-Bergland

Viertälerweg

Der Naturpark Lahn-Dill-Bergland zählt ohne Zweifel zu den schönsten und abwechslungsreichsten Wanderregionen in Hessen. Eine Tour, die das eindrucksvoll unter Beweis stellt, ist der Viertälerweg – eine rund 13 Kilometer lange Extratour, die ihrem Namen alle Ehre macht: Gleich vier stille und abgeschiedene Täler werden durchquert. Begleitende Bäche, abwechslungsreiche Waldpassagen, ursprüngliche Wiesenlandschaften und herrliche Ausblicke sorgen für ein Naturerlebnis mit bleibenden Eindrücken.

Wir sind die Runde entgegen der empfohlenen Laufrichtung gegangen – was sich gleich zu Beginn als Vorteil herausstellt: In der kleinen, alteingesessenen Metzgerei Klingenhöfer‘s konnten wir uns mit frisch belegten Brötchen für die Tour versorgen. Ein guter Startpunkt, bevor es direkt hinein ins grüne Waldgebiet geht.

Hier heißt es: Planken überqueren, Baumriesen bestaunen und tief durchatmen. Bald öffnet sich die Landschaft und gibt den Blick frei auf weite Wiesen, die jetzt – zur perfekten Jahreszeit – in saftigem Grün stehen. Überall blüht der Ginster in leuchtendem Gelb. Es summt, zwitschert und duftet.

Einen besonderen Höhepunkt erleben wir am Schönscheid, der mit 490 Metern höchsten Erhebung der Tour. Unter einem Kirschbaum sitzend genießen wir die beeindruckende Fernsicht – bis hin zum Hoherodskopf und, wie wir glauben, sogar bis nach Frankfurt.

Die Tierwelt zeigt sich an diesem Tag besonders zutraulich: Wir begegnen Hasen, Eseln, Kälbchen, Pferden – und sogar einer Kreuzotter, die gemächlich unseren Weg kreuzt.

Die offizielle Route beginnt und endet im Kurpark von Bad Endbach, wo sich müde Füße im Kneipp-Becken oder auf dem Barfußpfad erholen können. Wir aber lassen die Tour etwas abseits davon gemütlich ausklingen – im liebevoll geführten „Mein kleines Café“ (kleines-cafe.net) in einer Nebenstraße nahe der Berglandschule. Hier gibt es selbstgemachten Kuchen und Torten – ein süßer Abschluss, der Raum lässt, um die vielen Eindrücke Revue passieren zu lassen.

Der Viertälerweg ist eine Tour für alle, die die Ruhe lieben, das Ursprüngliche suchen und sich vom Wechselspiel aus Wald, Wiesen, Höhen und Weite begeistern lassen. Eine klare Empfehlung für alle, die das Lahn-Dill-Bergland von seiner stillen, eindrucksvollen Seite erleben möchten.

Menschen wandern in den Bergen von Wanderherz gemeinsam wandern
Menschen wandern in den Bergen von Wanderherz gemeinsam wandern

Lahn-Dill-Bergland

Menschen wandern in den Bergen von Wanderherz gemeinsam wandern

Gladenbacher Berglandring

An diesem Wochenende führte mich meine Suche nach Hessens schönsten Rundwanderwegen ins sogenannte „Hinterland“.

Die Extratour „Gladenbacher Berglandring“, die vom Naturpark Lahn-Dill-Bergland bestens ausgeschildert und gut beworben wird, stellte sich als wahre Entdeckungstour heraus. Hier gibt es ständig etwas Neues zu erleben – Langeweile? Fehlanzeige! Überall entlang der Strecke findet man gemütliche Sitz- und Liegebänke, die dazu einladen, eine Pause einzulegen und die wunderbare Aussicht zu genießen. Zwar war es an diesem Tag etwas trüb, aber bei klarem Wetter muss der Ausblick einfach atemberaubend sein.

Die Wanderung beginnt mit der imposanten Burgruine Blankenstein, die unter Denkmalschutz steht und einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der hessischen Landgrafen bietet. Nur wenige Meter weiter führt der Weg über einen „so scheeeeeeenen“ Pfad zur „Hinterländer Schweiz“, einer unerwartet auftauchenden Felslandschaft im Wald, die fast ein wenig magisch wirkt. Ich persönlich bin ein großer Fan solcher beeindruckenden Felsformationen!

Ein weiteres Highlight der Strecke ist der stillgelegte Diabas-Steinbruch von Rachelshausen. Heute als Naturdenkmal anerkannt, bietet er nicht nur einen tollen Aussichtspunkt, den Kanzelblick, sondern auch einen Gedenkstein, der an die Opfer erinnert, die der Steinbruch gefordert hat. Hier lohnt es sich, die Schautafeln zu lesen, die interessante Informationen über die Geschichte des Ortes liefern.Die Wanderung führt weiter zum Daubhaus, auch Rachelshäuser Koppe genannt. Der Gipfel, 552 Meter hoch, ist zwar für einen kurzen Abstecher zu erreichen, aber ich habe es an diesem Tag leider nicht geschafft, meine Kondition wollte nicht mitspielen.Der Aussichtsturm auf dem Hünstein, der sich auf 504 Meter Höhe erhebt, bietet einen weiteren fantastischen Panoramablick über das Dautphetal und das Obere Lahntal. Und das ist noch nicht alles: Der Kamm bei Runzhausen, die Feldpassage bei Bellnhausen, die Grube Ludwigshoffnung und der Waldrand am oberen Allnatal sorgen für noch mehr unvergessliche Aussichten und machen die Wanderung zu einem echten Erlebnis.

Die Extratour führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft – mal durch dichte Wälder, mal über weite Wiesen und durch charmante Dörfer. Jeder Abschnitt bringt neue Überraschungen. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Schautafeln, die den Wanderer nicht nur über die Geologie und Historie der Region aufklären, sondern auch viel über die heimische Flora und Fauna verraten. Diese informativen Tafeln machen die Wanderung nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.

Zu Beginn der Tour kann man direkt am Parkplatz am Ende der Schlossallee in Gladenbach oder entlang der Straße kostenfrei parken. Auch hier gibt es bereits einige Infotafeln, die auf spannende Wanderungen in der Region hinweisen.

Hier geht es zu Tour
Menschen wandern in den Bergen von Wanderherz gemeinsam wandern